À une passante

La rue assourdissante autour de moi hurlait. 
Longue, mince, en grand deuil, douleur majestueuse, 
Une femme passa, d'une main fastueuse 
Soulevant, balançant le feston et l'ourlet;

Agile et noble, avec sa jambe de statue. 
Moi, je buvais, crispé comme un extravagant, 
Dans son œil, ciel livide où germe l'ouragan, 
La douceur qui fascine et le plaisir qui tue.

Un éclair... puis la nuit ! – Fugitive beauté 
Dont le regard m'a fait soudainement renaître, 
Ne te verrai-je plus que dans l'éternité?

Ailleurs, bien loin d'ici! trop tard! jamais peut-être! 
Car j'ignore où tu fuis, tu ne sais où je vais, 
Ô toi que j'eusse aimée, ô toi qui le savais!

Charles Baudelaire, Les Fleurs du Mal (1861)

An eine Vorübergehende

Die taubmachende Straße rings um mich herum heulte.
Groß, schlank, in tiefer Trauer, majestätischer Schmerz,
ging eine Frau vorüber, mit prunkvoller Hand
hob sie, schwang sie Girlande und Saum,

Behende und vornehm, mit ihrem Bein einer Statue.
Ich, ich trank, verkrampft wie ein nicht bei sich Seiender,
in ihrem Auge, fahler Himmel, wo der Sturm keimt,
die Süße, die fasziniert, und das Vergnügen, das tötet.

Ein Blitz … dann die Nacht! – Flüchtige Schönheit
deren Blick mich plötzlich neu geboren hat,
werde ich dich niemals mehr sehen als in der Ewigkeit?

Anderswo, weit weg von hier! zu spät! niemals vielleicht!
Denn ich weiß nicht, wohin du fliehst, Du weißt nicht, wohin ich gehe,
oh Du, die ich geliebt hätte, oh Du, die das wusste.

Textbeleg: unsere Übersetzung

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